Zunächst durften die beiden Coaches ihr Können als Schiedsrichter unter Beweis stellen. Im Spiel zwischen den Gastgebern und dem Nachwuchs des Zweitligisten aus Dresden setzten sich die Landeshauptstädter am Ende deutlich mit 99:40 durch. Das Spiel nutzten die Ottendorfer, um Stärken und Schwächen ihrer späteren Gegner herauszufinden. Dies sollte sich auch noch auszahlen.
BC Ottendorf-Okrilla – Dresden Titans, 68:56 (34:27)
In der Kabinenansprache vor dem ersten Spiel gegen die Dresdner stellten die Trainer gleich klar, dass aufgrund der gegnerischen Leistung im ersten Spiel und dem eigenen Potenzial nur zwei Siege zählen würden. Und die Starting Five mit Charly, Max, Alex, Oli und Jonas legte gleich los wie die Feuerwehr. Ein 8:1-Lauf zwang den gegnerischen Trainer bereits nach 3 Minuten zu seiner ersten Auszeit. Doch auch in der Folge konnte der BCO mit einer aggressiven Ganzfeldverteidigung die Kreise der Titans stark einschränken und auf 15:5 enteilen. Dann schlichen sich mit den ersten Wechseln auch die ersten Unkonzentriertheiten ein, was zur nur noch knappen 16:13-Führung nach dem ersten Viertel führte. Es war schon früh zu erkennen, dass man in diesem Spiel nur durch ein gutes Zusammenspiel bestehen konnte. Und das zeigten die jungen Ottendorfer im zweiten Viertel. Immer wieder zogen sie beherzt zum Korb und fanden dann noch den freien Mitspieler. Nachlässigkeiten in der Defense verhinderten jedoch eine höhere Führung und sorgten für den 34:27 Halbzeitstand. Diese Schwäche konnte man nach den Worten der Trainer in der Pause jedoch abstellen und mit einem 13:2-Lauf bis zur fünften Minute des dritten Viertels eigentlich ein beruhigendes 18-Punkte-Polster aufbauen. Dann verzettelte sich der BCO-Nachwuchs in unglückliche Aktionen und auch einige Wechsel sorgten für Unruhe im Ottendorfer Spiel. Diese hektische Phase nutzten die Titans und kamen bis zum Ende des Viertels bis auf 49:43 und zu Beginn des Schlussabschnitts sogar auf 54:53 heran. Die Ratlosigkeit in den Augen der Trainer war nachvollziehbar, denn am guten Zusammenspiel der Ottendorfer änderte sich nichts, einzig die Abschlüsse fanden nicht mehr ihr Ziel und in der Defense sorgten einfache Fehler für leichte Punkte der Dresdner. Dann besannen sich die Ottendorfer jedoch wieder auf ihre Stärken. Angeführt von den erfahrenen U16ern Alex, Max und der einzigen U16erin Charly, die besonders in diesem Spiel viel Verantwortung übernahmen, konnte in den letzten 6 Minuten ein 14:3-Lauf auf das Parkett gelegt werden. Wie von den Coaches gefordert beruhigte Charly im Spielaufbau das Geschehen und konnte durch kluge Pässe ihrer Spieler mustergültig einsetzen. Auch der Einsatz der beiden Aushilfen aus der U14, die die Vorlagen sicher verwerteten, machte sich bezahlt. Der Endstand von 68:56 für den BCO war verdient, hätte jedoch deutlich höher ausfallen können, wenn man die Konzentration über die gesamte Spielzeit hätte hoch gehalten.
BC Ottendorf-Okrilla – Görlitzer Turnverein, 128:61 (55:40)
Im zweiten Spiel gegen die mit nur 6 Spielern angetretenen Görlitzer sollten nun vor allem die Spieler aus der zweiten Reihe auftrumpfen. Und das taten sie auch. Ari, Tim und Paul wurden in der Startaufstellung von Charly und Max unterstützt und zahlten das Vertrauen der Trainer gleich zurück. Mit Hilfe der Ganzfeldverteidigung wollte der BCO den Gastgebern früh den berüchtigten Zahn ziehen. Zahlreiche Ballgewinne in der Hälfte der Görlitzer sorgten bei einer hohen Trefferquote auch gleich für eine 28:16-Führung nach den ersten zehn Minuten. Stand man jedoch nur für einen Moment zu weit weg vom Gegenspieler, konterten diese mit einfachen Punkten. Und auch im Rebound setzten die Grenzstädter ihre Größe gut ein und konnten sich zweite und dritte Wurfchancen erarbeiten. Die geforderte Aggressivität in der Defense konnte nicht konsequent umgesetzt werden. Das relativ ausgeglichene zweite Viertel mit 24 kassierten Punkten sorgte für Unzufriedenheit beim Trainergespann und auch bei den Spielern. So stand zur Halbzeit ein 55:40 auf der Anzeigetafel und allen war klar, dass 40 erzielte Punkte der Görlitzer einfach zu viel waren. Die Hinweise der Trainer in der Kabine erzielten auch gleich die gewollte Wirkung. Im dritten Viertel ließ man nur noch 13 Punkte zu und konnte durch das sehr gute Passspiel und klaren Aktionen zum Korb endlich eine deutliche Führung herausspielen. Das 91:53 vor den letzten zehn Minuten bedeutete natürlich die Vorentscheidung, sollte aber noch nicht das Ende sein. Wie bereits in den 3 Spielabschnitten zuvor konnten die Coaches auch im letzten Viertel allen Spielern genügend Einsatzzeit geben. Auch Clemens legte nun seine Zurückhaltung ab und schloss nach schönen Ballgewinnen mehrmals erfolgreich ab. Alex und Max leisteten das gesamte Spiel über besonders gute Arbeit am größenmäßig alle überragenden Topscorer der Görlitzer. Jeden Punkt musste er sich hart erarbeiten und oft konnte er die beiden nur durch Glück überwinden. Er war es dennoch, der die letzten 8 Punkte seines Teams erzielen konnte. Ab der fünften Minute des vierten Viertels war der anhaltende Defensedruck der Ottendorfer dann zu viel für den Görlitzer TV. Mit einem 24:0-Lauf beendete der BCO das Spiel und sicherte sich so den souveränen 128:61-Erfolg. Mit etwas mehr Cleverness in der ersten Halbzeit, so wie man sie am Ende gezeigt hat, hätte man jedoch auch hier den Gegner früher auf größere Distanz halten können.
Das Trainergespann und das Team waren dennoch zufrieden und machten sich mit zwei Siegen und einem guten Gefühl im Gepäck auf die Heimreise. Im Dezember steht dann die nächste lange Auswärtsreise an. In Zittau trifft man dann auf den noch unbekannten BC Dresden und die gastgebenden Falcons, mit denen man noch eine Rechnung aus dem knapp verlorenen ersten Saisonspiel offen hat.
Text: Christian Witt










