Der nervöse Beginn gegen die Jugendbande des USV TU 2. weckte zunächst Erinnerungen an das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften im Oktober, als die Ottendorfer das erste komplett Viertel verschliefen und unnötigerweise in Rückstand gerieten. Doch diesmal war die Nervosität auf beiden Seiten zu spüren. Bis zur Hälfte des ersten Viertels waren insgesamt nur acht Zähler gefallen, schiedlich friedlich geteilt bei vier pro Team. Als dann jedoch die Dresdner auch noch mit 4:6 in Führung gingen, war das Maß gestrichen voll. Ab nun wurde die Ottendorfer Zone zur Festung und erlaubte den Gastgebern bis Ende des Abschnitts keinen Punkt mehr. Da auch der Rebound durch die Big Men Sven Daehne, Thomas Scholz & Co. kontrolliert wurde, gab es nur wenige Wurfchancen für die junge Truppe des USV 2. Die einzige nennenswerte Offensivstatistik der Dresdner in den ersten zehn Minuten waren die zwölf herausgeholten Freiwürfe, von denen jedoch nur klägliche zwei verwandelt werden konnte. Besser erging es allerdings auch den Gästen nicht, die die gleiche Trefferzahl bei nur drei Versuchen weniger verbuchen konnten. Kein Ruhmesblatt, aber zumindest stand die 18:6-Führung.
Auch in Viertel zwei setzte sich die Freiwurf-Pest beim BCO fort, hier betrug die traurige Quote 1/8. Da aber den Dresdnern im gleichen Zeitraum nur drei Körbe aus dem Feld gelangen, konnte bis zur Halbzeit zumindest der Abstand gewahrt werden (31:18).
Die vorzeitige Entscheidung fiel dann aber erst im dritten Abschnitt. Die flinken Finger von Manuel Naumann, Sascha Richter und Sebastian Peters sowie die langen Arme von „Krake“ Tom Bürger sorgten für überproportional viele Ballgewinne und überfallartige Schnellangriffe, die wiederum in einer regelrechten Punkteflut mündeten. Erst eine Minute vor Ende des Viertels gelangen den Dresdnern zwei „Gnadenpunkte“. Diese standen 33 Ottendorfer Zählern gegenüber, die Peters darauf noch fix um fünf erhöhte. Nach einem der besten Vierteln dieser Saison konnten die letzten zehn Minuten locker ausgeklungen lassen und ein 86:34-Sieg gefeiert werden. Jonas Renger stellte dabei mit zehn Zählern eine Saisonbestleistung auf.
Ungleich schwerer war nun die folgende Aufgabe. Zwar konnte der USV TU 1. diese Saison schon einmal geschlagen werden (89:85 n.V.), allerdings fehlte da deren Aufbau-Terrier und letztjähriger Topscorer der Bezirksliga, Anatol Fomenko. Dieser war in dieser Partie wieder mit von derselben – und das bekamen die Gäste auch sofort zu spüren. Wie ein Derwisch wilderte er in den Ottendorfer Passwegen, brachte diese damit vollkommen aus dem Konzept und schaffte es gleichzeitig vorne, sein Team überlegt zu organisieren. Da sich zudem der Großteil der wenigen Würfe des BCO auf dem Weg Richtung Reuse verirrte, rieb sich niemand beim Viertelstand von 7:23 verwundert die Äuglein.
In der Folge kamen die Ottendorfer allerdings wieder besser ins Spiel. Ein 8:0-Lauf Mitte des zweiten Viertels brachte sie wieder auf 17:28 heran. Motor dieses Zwischenspurts war Naumann, der hinten aufmerksam verteidigte und vorne vier Zähler selbst beisteuerte. Allerdings war dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein in der Mittagssonne, denn TU 1. fing sich kurz darauf und stellte den alten Abstand zur Pause wieder her (19:37).
Auch in den folgenden Perioden schenkten sich beide Mannschaften nichts, doch so richtig eng gestalten konnte der BCO die Partie nicht mehr. Zwar gelang es mehrfach, den Rückstand auf unter zehn Punkte zu verkürzen (Mitte des Schlussviertels sogar auf sieben), doch den Dresdnern (insbesondere Fomenko) fiel immer die passende Antwort ein. Zum Verhängnis wurde den Ottendorfern auch die miserable Dreierquote von 4/29. Im bisherigen Saisonverlauf eine der Stärken des Teams, fehlte diesmal der Touch aus der Distanz. So siegte am Ende die Abgeklärtheit der Dresdner Veteranen (63:72), auch wenn das Spiel mit einem glücklicheren Start ganz anders hätte ausgehen können.
Für den BCO spielten: T. Bürger (17 Punkte), S. Daehne (8), R. Genz (17,3 Dreier), R. Kunze (3), M. Naumann (16), S. Peters (40, 1 Dreier), J. Renger (10), S. Richter (36, 2 Dreier), T. Scholz (2)
Autoren: Kai Gleisberg & René Genz










