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Das Ziel, den Gegner bis Ende des Viertels bei der Null zu halten, gelang zwar nicht, aber eine 16:4-Führung war schon mal eine gute Basis. Im zweiten Abschnitt konnte dieser Vorsprung weiter ausgebaut werden, auch wenn die Verteidigung des BCO nicht mehr ganz so bombenfest stand wie noch in der Auftaktperiode. Martin Ranft mit acht Punkten und zwei Dreiern hatte großen Anteil daran, dass Bautzen bis zur Pause mit 36:14 auf Distanz gehalten wurde.

Doch wieder einmal machte das dritte Viertel seinem berüchtigten Ruf alle Ehre – dem BCO gelang plötzlich nur noch wenig. Mitbedingt durch eine bessere Zonenverteidigung der Bautzener stockten die Angriffe nun zunehmend, auch wenn sich Ranft und Sebastian Peters die größte Mühe gaben, den Ball überlegt zu verteilen. Und am anderen Ende des Feldes ließ man sich nun zu oft von den schnelleren Bautzenern überrennen. So schrumpfte die Führung bis zur Pause auf 48:33, bevor der MSV sechs Minuten vor Ende des Spiels sogar auf 48:43 verkürzen konnte. Peters war es dann, der entschied, dass so früh am Tag noch keine Krimi-Zeit ist und mit unwiderstehlichen Drives neun seiner 13 Punkte in dem abschließenden 23:4-Lauf des BCO erzielte. Das 71:47-Endergebnis wirkte dann auch souveräner als es der Spielverlauf wiedergab.

Doch ein Sieg ist nun mal ein Sieg und genau mit dieser Einstellung ging es nun auch gegen die Gastgeber aus Heidenau. Die hatten auch nur sieben Mann aufzubieten, darunter allerdings den 2,08-Riesen Philip Camp. Entscheidend für einen miserablen Ottendorfer Start in das Spiel war dieser allerdings nicht, eher die unterdurchschnittliche Chancenverwertung der Rödertaler. Besonders „hervortun“ konnte sich hier Kai Gleisberg, der beste Möglichkeiten ausließ und zudem noch drei Freiwürfe danebensetzte. Florian Gruber war der einzig effektive Ottendorfer in dieser Phase und erzielte fünf der nur sieben Zähler seines Teams im ersten Viertel. Da der BCO traditionsgemäß dem Gegner viel zu viele Offensivrebounds gestattete und auch sonst bisher nicht übermäßig bissig agierte, führte der SSV nach zehn Minuten verdient mit 7:12, zwei Minuten später gar 7:16. Besserung war allerdings in Sicht – wieder in Person von Sebastian Peters. Aggressiv wie ein Eichhörnchen auf Beutezug ließ er in mehreren aufeinanderfolgenden Angriffen die Zone der Gastgeber älter als Keith Richards aussehen und schloss entweder selbst ab, zog das Foul oder legte ab. Er alleine wurde in diesem Abschnitt fünfmal an die Linie geschickt. Zwar lief insgesamt noch nicht alles rund und Heidenau traf jetzt auch den ein oder anderen Glückswurf, aber trotzdem konnte der Rückstand bis zur Pause auf 26:29 verkürzt werden.

Die nun ausgerufene Devise, bis Ende des dritten Viertels mindestens eine Zehn-Punkte-Führung herausgespielt zu haben, schien die schon müde gewordenen Beine der Ottendorfer regelrecht zu beflügeln. Wie frisch aus dem Kessel mit dem Zaubertrank gehüpft, entfalteten sie ihre letzten Reserven und ließen den ebenfalls immer stärker hechelnden Gastgebern keine Chance. Die Zone stand sicher und wurde zum Ausgangspunkt zahlreicher Schnellangriffe. Der bis dato einzig gefährliche Spieler des Gegners, Patrick Tuschling, wurde immer wieder zu schlechten Würfen gezwungen und so stand am Ende des dritten Viertels eine 52:41-Führung. Doch einmal am Sieg geschnuppert, gaben die Heidenauer nicht auf. Der Zaubertrank schien dem BCO nun ausgegangen zu sein, denn nach fünf gespielten Minuten im Schlussviertel und beim Stand von 58:47 ging auf einmal nichts mehr. Der SSV kämpfte sich wieder heran und hätte sogar noch ausgleichen können, wenn nicht vier von fünf in der Schlussphase zugesprochenen Freiwürfen auf dem Ring verendet wären. Mit etwas Glück und einem starken dritten Viertel reichte es dann doch noch für den zweiten Pflichtsieg für den BCO, 60:56 war der Endstand.

Damit landet die zweite Mannschaft auf dem vierten Tabellenplatz in der Bezirksliga, ein Verdienst aller zwölf während der Saison aktiven Spieler: Tom Bürger, Rene Genz, Kai Gleisberg, Florian Gruber, Theodor Hartmann, Patrick Krahl, Sebastian Peters, Martin Ranft, Jonas Renger, Sascha Richter, Thomas Scholz, Stefan Täubrich

Für den BCO spielten: R. Genz (26 Punkte), K. Gleisberg (20), F. Gruber (32), S. Peters (30), M. Ranft (17, 3 Dreier), J. Renger (6)

Autor: Kai Gleisberg